Grundsätzlich lässt sich mit jedem Schuh skiken, der den Fuß gut umschließt. Hat man also nichts anderes, dann tut es ein Halbschuh im Skike ebenso wie ein normaler Turnschuh. Für Neuskiker sind allerdings Schuhe hilfreich, die einen besseren Halt im Skike versprechen, die Knöchel stabilisieren und die Stemmkraft auf den Skike besser übertragen. Beginnen wir also mit den Schuhen, mit denen ich nicht skiken würde:
Das sind natürlich erst einmal alle Schuhe, die zu breit oder zu lang ausfallen, um in den Skike zu passen. Wer Schuhgröße 46 hat und dann mit klobigen Wanderstiefeln skiken will, überschreitet vielleicht die 10 cm Platz zwischen den Rahmengelenken und ziemlich sicher die Skikelänge, wenn das Vorderrad nicht ins erste Loch versetzt wurde, um dem Skike nochmals gut 3 cm mehr Länge zu geben.
Vor einem Kurs empfehle ich die Schuhe abmessen, vor allem wenn man größere Füße als 44 hat.
Für Leute mit Schuhgröße 46 bis 52 gibt es beim alten Skike V07 plus eine Verlängerung. Im Kurs habe ich so einen Skike, man bekommt ihn auch noch auf verschiedenen Plattformen. Hier die Maße:
Mit Joggingschuhen verhält es sich so: Diese haben eine zu breite Ferse und der Fuß schwimmt oft im Schuh, was aus den ersten Schritten auf Skikes eine wackelige Angelegenheit machen könnte. Doch meiner Erfahrung nach gehen zur Not Joggingschuhe bis Schuhgröße 42/43 – drüber ist die Ferse oft zu breit. Da hilft am besten ausmessen und mit meinen Maßen hier im Bild vergleichen.
Auch Schuhe, die eine sehr weiche, flache Sohle haben wie Sneakers oder Hallenturnschuhe, sind für den Anfang auf Skikes nicht zu empfehlen. Kleine Füße unter Schuhgröße 39 versumpfen regelrecht im Skike, wenn die Sohle flach ist – dann können die Bänder den Fuß nicht richtig fixieren.
Nicht zu klobige Wanderstiefel wie die meisten modernen Trekkingschuhe sind eine gute Wahl für den Einstieg ins Skiken, denn sie bieten einen Knöchelschutz, was zusätzliche Stabilität gibt. Die Sohle ist gleichfalls recht fest für eine gute Kraftübertragung und die hohe Sohle ist gerade bei kleinen Füßen eine prima Sache, da dann die Fixierung durch die Bänder erheblich effektiver ist. Solche Wanderschuhe sind die drittbeste Wahl und für jeden Einsteiger prima geeignet für die ersten Schritte auf Skikes, sofern er nicht zu breit und zu lang ist.
Die zweitbeste Wahl sind meiner Meinung nach Mountainbike-Schuhe, sofern vorhanden und ohne aufragende Klickpedalteile an der Unterseite. In den Schuhen hat man auf Skikes zwar keine Knöchelunterstützung, doch eine hervorragende Kraftübertragung und einen insgesamt guten, mittigen Stand (weil die Schuhe meistens auch recht schmal sind und den Fuß fest umschließen). Wer allerdings noch nie auf Ski, Schlittschuhen oder sonstigen Rollen gestanden hat, der möge sich eher an Wanderschuhe halten, um die kleine Unterstützung für das obere Fußgelenk mitzunehmen. Wer allerdings insgesamt sportlich ist, etwas Erfahrung mit Roll- oder Gleitsportarten hat und keine Probleme mit der Balance im Alltag, ist gut bedient mit Mountainbike-Schuhen auf Skikes.
Mein Optimum habe ich nach 4 Jahren Skiken im Mountainbike-Schuhe in Skatingschuhen gefunden. Ich fahre einen Madshus, aber die Marke ist nicht wesentlich. Es kommt auf die Knöchelumschalung an, die perfekte Schnürung durch den Innenschuh und auf die harte Sohle, mit der man aber trotzdem noch in der Mitte abknicken – also vernünftig laufen kann. Was die Wärme im Schuh angeht, der eigentlich für den Winter gemacht ist: Völlig egal, denn mehr als schwitzen kann ein Fuß nicht, und das tut er beim Skiken in jedem Schuhwerk.
Man hat hier im Knöchel die Stabilität eines Skischuhs, doch mit erheblich mehr Tragekomfort. Das ist beim Skatingschritt natürlich eine riesen Hilfe, und genau das ist der Grund, warum ich NICHT empfehle, gleich am Anfang mit dem perfekten Skatingschuh zu skiken! Die Bewegungszentren im neuronalen Netzwerk des Gehirns sollen erst einmal lernen, einen guten Stand über Bänder und Muskeln mit „normalen“ Schuhen zu erschaffen, die keine oder weniger Knöchelstabilität mitbringen. Mit dieser Erfahrung in der Koordination/Balance und mit dem Aufbau der vielen kleinen Muskeln im Fuß und um die Fußgelenke herum ist – nach einigen Jahren frohen Skikens - der Umstieg auf den Schuh mit dem bestmöglichen Halt und Kräfteverhältnis ein Genuss. Der kostet allerdings oft mehr als ein Wanderschuh, so ein Skatingrenner; diese Investition muss zu Beginn wirklich nicht sein.
Ein Schuh mit möglichst hoher und fester Sohle, evtl. knöchelhoch zur Unterstützung der Gelenkstabilität, ist zu Beginn die beste Wahl. Das sind meistens Trekkingsschuhe, die erst ab Schuhgröße 44/45 zu breit für den Skikerahmen sein könnten, das gilt es vorher auszumessen.
Wenn vorhanden, ist ein Mountainbike-Schuh eine feine Sache, sofern er eine ebene Sohle hat ohne hervorstehende Klickpedalplatten z. B..
Wer keins von beidem hat, nimmt einen Halbschuh oder Turnschuh, die den Fuß möglichst gut halten. Joggingschuhe dürfen in der Ferse nicht zu breit werden, im Zweifelsfall ausmessen.
Mit dem Optimum, einem Skatingschuh, wie man ihn vom Langlauf her kennt, würde ich nur beginnen, wenn keiner meiner ersten beiden Vorschläge zutrifft. In den ersten Monaten die Muskulatur und das Gefühl für einen guten Stand aufzubauen gehört zu einer guten Skike-Technik; daher würde ich erst später zum Skatingsschuh greifen, der einem viel Stütz- und Balancearbeit abnehmen kann, wenn er eine gute knöchelhohe Umschalung hat.
Bildernachweis:
Joggingschuh pixabay
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Erich Kreutner